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Das Innere Kind – Teil 1

Wer ist das?

Heute möchte ich Ihnen eine innere Instanz vorstellen, die sich auf unser Leben, unser Fühlen, unser Handeln, unsere Wahrnehmung auswirkt.

                                                   Das Innere Kind

Das Innere Kind ist ein Teil unserer Persönlichkeit, die unsere gesamten Kindheitserfahrungen gespeichert hat. Es symbolisiert alle im Gehirn abgelegten Erinnerungen und Erfahrungen. Dazu gehören Schmerz, Traurigkeit, Angst und Wut, aber auch Freude, Glück, kindliche Neugierde, Lebendigkeit, Liebe,eine Mischung der Gefühle, die in der gesamten Bandbreite des Lebens auftauchen. Dieser Teil in uns, hat nichts von dem in der Kindheit Geschehenen vergessen. Man nennt das Kindheitsprägung. Die Summe der Erfahrungen sind in unserem Unterbewusstsein abgelegt.

Hat das Innere Kind von seinen Eltern bzw. seinen Bezugspersonen Respekt, Zuwendung, Nähe und Liebe erfahren, kann es sich in einem vertrauensvollen Umfeld und in einem geschützten Rahmen entwickeln, so reift es zu einem gesunden Erwachsenen-Ich heran, welches ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen kann, mit Niederlagen und Kritik umzugehen weiß, ohne aus dem Gleichgewicht zu geraten. Es hat Frustrationstoleranz und Anpassungsfähigkeit erworben, steht mit beiden Beinen fest im Leben, glaubt an sich und seine Fähigkeiten, kann anderen vertrauen. Es hat ein Netzwerk an sozialen Kontakten aufgebaut und kann erfüllende Beziehungen führen.

Hat das Innere Kind, sprich der Mensch in seiner Kindheit von seinen Eltern bzw. Bezugspersonen jedoch kaum Liebe und Anerkennung bekommen, sondern eher Missachtung, Entwertung, Zurückweisung, Liebesentzug, Ignoranz seiner Person, Verlassenwerden oder gar körperliche Gewalt erfahren, kommt es zu einer großen Verletzung des Selbstwertgefühls, einer großen Wunde in der Seele des Kindes. Das Innere Kind spürt Schuld und Scham, es empfindet sich als unzulänglich, nicht liebenswert, nicht gut genug, wertlos!  Man spricht von einer narzisstischen Kränkung. Diese Kränkung hat eine ungeheure Macht, sie ist ein vernichtender Angriff auf den Selbstwert und kann bleibende psychische Störungen mit sich bringen. Es kann die Geburtsstunde einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sein. Alle diese Gefühle werden im Gehirn abgespeichert und im Unterbewusstsein abgelegt.

Das Erwachsenen-Ich konnte sich nicht zufriedenstellend entwickeln und will auf keinen Fall mehr mit diesen Gefühlen konfrontiert werden. Der Erwachsene hat ständig Angst davor verlassen, zurückgewiesen oder ausgeschlossen zu werden, nicht gut genug zu sein. Er empfindet sich nicht als wertvoll genug, gemocht oder geliebt zu werden. Das „ungeliebte Innere Kind“ projiziert seine Gefühle auf das Gegenüber und unterstellt ihm, es permanent abzulehnen. Wird es z.B. mit Kritik oder negativen Aussagen an seine Verletzung erinnert, kommt es direkt zu einer massiven Abwehrreaktion. Ein „falsches“ Wort kann Panik auslösen. Hier hilft nur noch die Flucht oder Aggression, um das zutiefst verletzte Ego zu schützen.

Alle diese Mechanismen sind dem Betroffenen nicht bewusst, er fühlt sich schlecht, von Ängsten und Selbstzweifeln geplagt und von Depressionen gequält. Damit es dem Menschen besser geht braucht das Innere Kind Liebe und Zuwendung, damit es Heilung erfahren kann.

                 „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“ – Milton Erickson

Schenken Sie Ihrem Inneren Kind immer wieder Liebe und Zuneigung, so dass es wachsen und gedeihen kann.

Bis zum nächsten Mal

Thema: „Wie zeigt sich das verletzte Innere Kind im Alltag“

Ihre Vera Oberheim

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Vera Oberheim

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychoonkologie, Beratung und Coaching

Ich bin vom

09.02.2024 bis zum 26.02.2024

im Urlaub.

Die Fortsetzung des Themas geht zum 01.03.2024 online.

Ihre Vera Oberheim