„Ich kann nicht lange bleiben, flüstert der Glücksmoment, aber ich komme wieder“
Jeder redet davon, viele träumen davon, alle wollen es haben
Das Glück
Was versteht man darunter, unter dem viel zitierten, immer wieder besungenen, in Romanen beschriebenen Glück.
Die Philosophie nennt es eine Art Zufriedenheit, die aus der menschlichen Tätigkeit selbst erwächst. Aristoteles, ein alter griechischer Philosoph, nennt es Glückseligkeit und laut ihm ist es das höchste Ziel des Lebens.
Die Psychologie hat schnell erkannt, dass diese Frage nicht mit einem Satz zu beantworten ist und spricht heute von „Flow“. Um das Flow-Erlebnis zu erreichen braucht es Konzentration, Achtsamkeit, das Gefühl der Sache gewachsen zu sein, die Gedanken wandern nicht mehr. Der Mensch geht vollkommen auf in seinem Tun, vergisst Raum und Zeit.
Die Neurowissenschaft spricht davon, dass das Glücksgefühl sehr eng mit Motivation und Belohnung verbunden ist. Haben wir unserer Meinung nach was gut gemacht, schüttet das Gehirn zur Belohnung Glückshormone aus.
Berührungen haben ebenfalls einen extrem hohen Einfluss auf die Ausschüttung der Glückshormone. Eine Berührung von mehr als 20 Sekunden führt schon zur Ausschüttung von Oxytocin und körpereigenen Endorphinen. Umarmungen im Allgemeinen führen zu mehr Wohlbefinden innerhalb der Gesellschaft, wie auch in allen zwischenmenschlichen Bereichen.
Wie erreichen wir nun unser persönliches Glück?
Zunächst einmal müssen wir erkennen, dass das Glück kein Dauerzustand ist. Es handelt sich immer nur um einen Glücksmoment. Das Glück ist ein Bewusstseinszustand, der sich immer wieder neu ereignet. Es hat weder was mit Besitz und Reichtum zu tun, noch mit Ansehen oder anderer Äußerlichkeiten. Wissenschaftler haben in breit angelegten Studien herausgefunden, dass die Menschen in ärmeren Ländern glücklicher sind, als solche, die in den reichen Industriestaaten leben. Ihr Überleben zu sichern, sich mit den Kräften der Natur zu messen macht sie stolz. Sie fühlen sich stark, sie halten zusammen, sind eine Gemeinschaft. Das ist für sie sinnbringend. Übersättigung, sich um nichts bemühen zu müssen, bewirkt eher das Gegenteil.
Das Fundament des Glückserlebnisses ist die persönliche Sinnfindung. Jeder definiert sein Glück selbst, was ist ihm wichtig, was gibt seinem Leben Sinn. Das zu tun, was er als sinnvoll erachtet, führt den Menschen zum Glück. Dann wird aus dem Glücksmoment eine dauerhafte Harmonie, ein zufriedenes Leben.
Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Beziehungen und soziale Kontakte sind zu beleuchten. Lebt der Mensch in einer erfüllten, vertrauensvollen Partnerschaft. Hat er den Menschen an seiner Seite, den er von Herzen liebt, zu dem er uneingeschränkt „ja“ sagt. Wie ist die Anbindung an die Familie, kann man von einem liebevollen, von Verständnis geprägten Miteinander reden. Hilft man sich gegenseitig. Sind die Familienmitglieder offen und ehrlich zueinander. Gibt es tragende soziale Kontakte, sprich gute Freunde, auf die er jederzeit zählen kann. Bewegt er sich in Gruppen, Teams, die ihm guttun. Beziehungen jeglicher Art, nehmen den ersten Platz auf dem Weg zum persönlichen Glück ein. Auf Rang zwei ist die berufliche Ausrichtung angesiedelt. Tut der Mensch das, zu dem er sich berufen fühlt, erscheint ihm seine Tätigkeit sinnvoll, optimalerweise sollte er Freude an seiner Arbeit haben. Was tut er in seiner Freizeit? Gibt es ein Hobby, das ihn erfüllt, das seine Seele zum Schwingen bringt. Schöpferische Kraft, etwas erschaffen, führt zu höchstem Glück. Dies sind Faktoren, die ein wirklich dauerhaftes Glück, die Harmonie im Leben garantieren.
Einsamkeit und Isolation sind in unserer Zeit ein wahrer Glückskiller. Während der Coronapandemie hat sich dieses Phänomen in seiner ganzen Bandbreite gezeigt. Nicht nur ältere und alleinlebende Menschen sind davon betroffen. Es zeigt sich auch, dass immer mehr junge Leute kaum persönlichen Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Man trifft sich im besten Fall virtuell, arbeitet im Homeoffice, Unterricht findet immer noch online statt.
Überprüfen Sie Ihr Fundament des Glücks. Ist es tragfähig, hat es starke Säulen, die es stützen. Haben Sie das Gefühl, dass irgendetwas verändert werden müsste, dann tun sie es so schnell wie möglich. Ein Leben außerhalb dieses Gleichgewichts erzeugt negative Energiefelder, wird zu einem krankmachenden Faktor.
Glückliche Menschen sind seltener krank, da sie ein stabiles Immunsystem haben. Falls sie erkranken, genesen sie viel schneller. Sie haben einen natürlichen Schutz gegen Stress, mehr Wohlbefinden. Glückliche Menschen haben eine insgesamt höhere Lebenserwartung. Ihnen stehen viel mehr Kraft und Energie zur Verfügung, um ihren Alltag zu gestalten. Sie haben eine positive Ausstrahlung, deshalb gelingen ihnen ihre Vorhaben. Es umgibt sie ein Leuchten, das sie in die Welt tragen. Die Menschen haben es gerne mit ihnen zu tun, suchen ihre Nähe und möchten sich an ihrem Licht erwärmen.
Achtsamkeit ist das Zauberwort in Sachen Glück. Ein Lächeln, das Ihnen einfach so geschenkt wird, nette Worte an Sie gerichtet, ein Sonnenstrahl, der durch Ihr Fenster scheint, ein Marienkäfer, der im Vorbeifliegen, kurz auf Ihnen landet, eine Sternschnuppe am kristallklaren Nachthimmel. Seien Sie da, wenn das Glück anklopft, öffnen Sie ihm die Tür.
Versinken Sie für einen Moment in den Augen Ihres Gegenübers und spüren Sie die Verbundenheit. Umarmen Sie einen lieben Menschen, drücken Sie ihn an Ihr Herz, fühlen Sie die angenehme Wärme, die wohltuende Nähe. Genießen Sie die absolute Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers, die Ihnen zu Teil wird, einfach weil Sie es sind …
Glücksmomente ereignen sich, man kann sie nicht planen. Man bekommt sie einfach geschenkt.
Die dabei empfundene Dankbarkeit, das Bewusstsein solche Geschenke nicht als selbstverständlich einzustufen, ist die Grundbedingung, dass das Glück immer wieder aufs Neue anklopft.
Die allerhöchste Kunst ist es, zu erkennen, dass selbst in vermeintlichem Unglück, doch Glück zu finden ist. Oftmals erwächst aus dem erlebten Unglück das Glück, zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Oftmals ist der Mensch erst dann in der Lage, verantwortlich mit dem wertvollen Gut „Glück“ umzugehen.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ein echter Sinn im Leben, den jeder für sich selbst definieren muss, die Basis für Glück und Harmonie ist.
Werden Sie sich klar über Ihre Wertvorstellungen, über Ihren ganz persönlichen Sinn des Lebens. Nehmen Sie Ihr Glück in die Hand. Jeder Tag an dem Sie nicht in Harmonie leben, ist ein verlorener Tag. Wobei noch anzumerken wäre, dass zur Harmonie auch Tiefen gehören. Diese haben jedoch nicht mehr die Macht, Sie aus der Bahn zu werfen. Sie können alles in Gelassenheit bearbeiten und spüren wie stolz Sie auf sich sind alles zu schaffen, erleben dann das Glück dieses Augenblicks.
Noch eine gute Nachricht: Glück ist trainierbar
Alle meditativen Verfahren, das Verweilen im Hier und Jetzt unterstützen Sie auf dem Weg zum Glück! Sobald das Denken aufhört, hat das Glück Raum sich auszubreiten.
Ich wünsche Ihnen viel Glück …
Bis zum nächsten Mal
Ihre Vera Oberheim